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Bericht zur Infoveranstaltung

Forum Zukunftsaufgabe Klimaresilienz ZAK Leverkusen 13.11.2025

Frau Dr. Liebeskind (Wupperverband) und Frau Möller (TBL) erläuterten anschaulich die Ergebnisse des Gutachtens, das durch die renommierte Firma Hydrotec erarbeitet wurde. Ausdrücklich wurde das Thema Gestaltung des Wiembach an der Allee nicht besprochen, da die Ausschreibungen für die Planungen noch laufen.

Frau Dr. Liebeskind erläutert, wie vielfältig die Ansätze sind. Sie greift einen Punkt, den die Feuerwehr erläutert hatte auf:

  • Das Hochwasserportal wurde verbessert
  • Neuer Schwerpunktbereich Wupper in Opladen

Ein Beispiel: allein die technische Ausstattung wird in Zukunft angepasst werden: aktuell arbeiten sie mit Servern, die ca 3 Tage für die Berechnung von hydrologischen Wasserstandsprognosen benötigen. Ziel ist es, eine technische Ausstattung, die diese Berechnung in Stunden leisten kann.

Grundlagen . Definition Deich und Ufer

Ein Deich ist aufgrund der Luftseite vulnerabel. Daher gibt es die gesetzliche Norm, dass keine Bäume auf einem Deich wachsen dürfen. Sollten diese im Sturm entwurzelt werden, könnte dies eine Bruchstelle im Deich bedeuten.

Grundsätzlich sieht der Wasserbauingenieur, Bäume und Gehölze auf Deichen nicht gern. Dennoch ist sowohl der Erhalt von Bäumen als auch Neuanlage von Bäumen auf Deichen möglich, solange die Standsicherheit gesichert ist.

Dies kann beispielsweise durch eine höhere Breite oder durch stabilisierende Elemente wie Spundwände im Deich erreicht werden. Dies kann geprüft werden – auch hinsichtlich Nutzens und der möglichen höheren Kosten, da die Maßnahmen aufwändiger sind.

Dies kann auch auf die Wiembachallee übertragen werden.

Der Wiembachausbau bedeutet nicht die komplette Aufarbeitung des Profils mit Verlust aller Bäume, sowie ursprünglich mal in den ersten Planungen dargestellt, sondern dass auch unser gemeinsames bearbeitetes Konzept z. b. mit den Gabionen, ausreicht, um einen Schutz gegen ein 500-jähriges Hochwasserereignis der Wupper über den Wiembach zu gewährleisten.

Wie oben geschrieben laufen gerade die Ausschreibung für potenzielle Planungsbüros. Hier wird ein Ergebnis bis Ende Q1 2026 erwartet.

Gutachten zu den 10 Wupperdeichen:

Zielparameter für Opladen:
  • Möglichst hoher Hochwasserschutz
  • Genehmigungsfähig bei der Bezirksregierung Köln
  • Bezahlbar für die Stadt Leverkusen
  • Möglichst hohe Förderung der BR Köln und des Landes NRW
  • Möglichst Erhalt von Allee Bäumen
  • Nach Bundesverwaltungsgericht 2023 Wiederanbindung der Auen auf land-und forstwirtschaftlichen Flächen

Die Berechnung des möglichen Schadenspotentials wurde mittels verschiedener Tools ermittelt

Im Gutachten wurden verschiedene Szenarien im Zusammenspiel Wupper und Wiembach betrachtet:

Im Bild kann man die Zuständigkeiten erkennen. Der Deich im Bereich Bielertbrücke/ Wiebach bis hinter die Kleingartenanlage liegt im Verantwortungsbereich der TBL. Die übrigen Abschnitte gehören in die Zuständigkeit des Wupperverbandes

 

Fokus Wupper und Fokus Wiembach für die verschiedenen Hochwasserstufen, Hq 100, Hq 500, HQ 2021

Der Vorschlag der Gutachter schlägt verschiedene Maßnahmen vor:

Im Bereich des Deichs Ruhlachallee (Kleingartenanlagen, THRs) sowie am Weiher und auf der anderen Wupperseite zwischen den Brücken Düsseldorfer Str und Autobahnbrücke  eine Sanierung auf Hochwasserstufe HQ 500!!!

  • Die Deiche Kastanienallee sollen entwidmet werden in Kombination von Objektschutz
  • Die Deiche auf Höhe der Autobahnbrücke Richtung Rhein sollen entwidmet und Auenanbindung erhalten.

Dies würde für die Wupper im Hochwasserfall als Ausweichfläche dienen. Dies hätte auch einen positiven Effekt auf den Pegel im Bereich Ruhlachstraße/ Wiembach

Ein Schutz für einem Hochwasser wie 2021 kann vor dem Hintergrund der Bisherigen Abstimmungen nicht umgesetzt werden. Opladen würde von Seiten der Wiembachmündung in die Wupper sozusagen „von hinten“ volllaufen. Auch würde der Wiembach im oberen Bereich auch im Bereich Rennbaumkreisel übertreten.

Allerdings hätten die Hochwasserschutzmaßnahmen HQ 500 einen abmildernden Effekt.

Seitens der TBL wurden die Wechselwirkung von Wupper und Wiembach im Modell berechnet.

  • Zusammenführung der 2D Modelle Wupper und Wiembach zu einem Modell
  • Nachvermessung der Brücke Bielertstr und ins Modell eingepflegt
  • Planung für verbesserter Hochwasserschutz in Leichlingen berücksichtigt
  • Modelrechnung für 5 Lastfälle: Fokus Wiembach, Fokus Wupper bei verschiedenen Hochwasserszenarien
  • Man erkennt auf dem Bild deutlich, dass bei sanierten Wupperdeichen ohne Schutzmaßnahmen am Wiembach zu einer größeren Überflutung führt.

HQ 100 Wupper: keine Flutung im Bereich Opladen durch die Wupper

Es käme ohne Maßnahmen am Wiembach zu Flutungen durch Wasserübertritt im Bereich Wiembach (helltürkis),

Mit Wiembachmaßnahmen kein Wasserübertritt.

 

Auch hier kommt es ohne Maßnahmen am Wiembach zu großflächigen Flutungen der Wohngebiete. 

Mit Maßnahmen Wiembach kein Wasserübertritt

 

Die Kostenberechnung über das Tool zeigt zwar hohe Investitionskosten, aber allein die Sanierung der THRs hat über 20 Mio Euro gekostet. Aktuell wird dort eine neue Mehrfachturnhalle gebaut. Die Schule stand fast 4 Jahre leer aufgrund Flutsanierung.

 

Zwischenfazit:

Planzustand Wupperdeiche erhöht plus Wiembach auf HQ100 saniert, würden folgende Ziele erreicht:

Fokus Wiembach:     

  • HQ 100              Wohnbebauung Schutz gegeben
  • HQ 500              Wohnbebauung kaum betroffen

Fokus Wupper             

  • HQ100               Schutz auch im Ist Zustand erreicht
  • HQ500               Schutzziel nur mit Ausbau des Wiembachs auf HQ100 erreichbar
  • HQ2021            Überflutungen an der Bielertstr und über Rennbaumstr nicht vermeidbar

Mit dem Wiembach, wie er ist, lässt sich ein HQ 500/extrem Schutz vor Hochwasser der Wupper nicht herstellen. Das Wupperwasser läuft am Wiembach aus.

Mit der geplanten  Wiembachsanierung könnte mit Schutz für HQ500/extrem der Wupper ein sehr guter Hochwasserschutz erreicht werden.

 

Zusammenfassung

HQ500/extrem

  • Sanierung von 5 der 10 Wupperdeichen
  • Die DIN Norm fordert, dass keine Bäume auf den Deichen stehen. Eventuell lassen sich Kompromisse finden.
  • 4 von 5 Deichen müssen auch bei Schutzziel HQ 100 saniert werden. Bei HQ Extrem wären es 5 Deiche. Die Mehrkosten sind im Vergleich zur Sanierung auf HQ 100 voraussichtlich überschaubar.
  • Ob ein HQ 500/extrem Ausbau förderfähig ist, ist noch unklar. Das Verhältnis der zusätzlichen Maßnahmenkosten ist voraussichtlich positiv. Geschützt wären dann die Schulen, Kindergärten, Kirchen, Gewerbeeinrichtungen

HQ 100

  • Ist heute schon gegeben, wenn auch nicht überall mit dem erforderlichen Freibord
  • Ein HQ 100 Schutz würde die Sanierung von 4 Deichen erfordern.
  • Einige Bäume müssen gemäß der DIN Norm weichen
  • Der Ausbau von 4 Deichen ist für die Stadt Leverkusen weniger teuer
  • Ein Ausbau HQ 100 ist in der Regel förderfähig.

 

Weiteres Vorgehen

1.Übergabe des Berichtes an die Bezirksregierung ist erfolgt.

2.Wenn sich die Bezirksregierung der Sicht der Gutachter anschließt erfolgt eine Ausschreibung einer Genehmigungsplanung

  • Wird das Schutzziel definiert. Stadt Leverkusen ist der Kostenträger gemeinsam mit TBL
    (Die Deiche um die Kleingartensiedlung sind unter der Verantwortung der TBL)
  • Ausschreibung einer Machbarkeitsstudie
  • Kontaktaufnahme der Eigentümer

3.Durchführung verschiedenen Planungen

4.Planfeststellungsverfahren

5.Genehmigung

6 Förderanträge stellen

7. Bewilligung und Förderung

8. Baumaßnahmen ausschreiben

Im Planfeststellungsverfahren hat jeder Bürger (Betroffene) die Möglichkeit, Hinweise, Anregungen oder Einwände einzubringen.

Hier eine persönliche Anmerkung: die von Frau Dr Liebeskind und Frau Möller vorgestellten Vorschläge der Gutachter eröffnen uns die Möglichkeit zu einem sehr guten Hochwassserschutz.

Neben den reinen Kosten sollte auch die Bedeutung der Schule und der Kitas als Schutz – und Entwicklungsraum für die Kinder als besonders betrachtet werden.

Zusätzlich können uns Maßnahmen schützen, die der Wupperverband in den höhergelegenen Anrainerkommunen plant.

Jeder Kubikmeter Wasser, der im oberen Wupperverlauf durch Retentionsbecken, geändertes Hochwasserregime der Talsperre zurückgehalten werden kann, schützt Leverkusen.

Zudem gibt es Seitens des Landes eine Förderung für die Zusammenarbeit der Kommunen beim Hochwasserschutz. Diesem Pakt sollte Leverkusen beitreten.

https://www.agrar-presseportal.de/umwelt/umweltpolitik/nordrhein-westfalen-beschleunigt-hochwasserschutz-durch-pakt-mit-wasserverbaenden-und-kommunen-41358.html

In der Zusammenfassung wurde einzelne Folien der Vorträge gezeigt. Die Vorträge werden auf der Internetseite der Stadt veröffentlicht.

Zudem besteht die Möglichkeit Fragen per Mail zu stellen

Im Gutachten wurden verschiedene Szenarien im Zusammenspiel Wupper und Wiembach betrachtet:

Im Bild kann man die Zuständigkeiten erkennen. Der Deich im Bereich Bielertbrücke/ Wiebach bis hinter die Kleingartenanlage liegt im Verantwortungsbereich der TBL. Die übrigen Abschnitte gehören in die Zuständigkeit des Wupperverbandes

 

Fokus Wupper und Fokus Wiembach für die verschiedenen Hochwasserstufen,

Hq 100, Hq 500, HQ 2021

Der Vorschlag der Gutachter schlägt verschiedene Maßnahmen vor:

Im Bereich des Deichs Ruhlachallee (Kleingartenanlagen, THRs) sowie am Weiher und auf der anderen Wupperseite zwischen den Brücken Düsseldorfer Str und Autobahnbrücke  eine Sanierung auf Hochwasserstufe HQ 500!!!

  • Die Deiche Kastanienallee sollen entwidmet werden in Kombination von Objektschutz
  • Die Deiche auf Höhe der Autobahnbrücke Richtung Rhein sollen entwidmet und Auenanbindung erhalten.
  • Dies würde für die Wupper im Hochwasserfall als Ausweichfläche dienen. Dies hätte auch einen positiven Effekt auf den Pegel im Bereich Ruhlachstraße/ Wiembach

Protokoll erstellt durch Bettina Roth- Küver, 17.11.2025


weiterführende Links:

Fragen zur Veranstaltung können auch direkt gesendet werden.an:

31-klima@stadt.leverkusen.de

 

 

Veröffentlicht unter aktuell, Berichte

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